St. Bartholomäus Köln, 2. Preis



Die Neugestaltung des weiteren Umfelds von St. Bartholomäus bietet die Chance, die Kirche stärker mit ihrem Kontext zu verankern und langfristig einen würdigen Kirchplatz im Osten des Chors zu schaffen. Der Eingangsbereich wird über eine großzügige Treppe stärker mit der Straße verknüpft und eine durchgehenden Rampe stellt die Ost-West-Verbindung ins Wohnquartier her. Die Gemeinde rückt in Sichtweite mit dem neuen Pfarrheim an die Frankfurter Straße und ins öffentliche Leben. Verbindungen sind das Leitthema des Entwurfs.

Der derzeit größte Mangel besteht in der Situation im Osten der Kirche. Sie ist räumlich nicht gefasst. Die Fläche geht ohne Zäsur in einen städtischen Parkplatz über und wird nur von gesichtslosen Garagen und Reihenhauskopfseiten begrenzt. Die Bereitschaft der Stadt, durch Flächentausch bei einer Neuordnung mitzuwirken, sollte unbedingt genutzt werden. Es wird langfristig eine grundsätzliche Neuordnung des Kirchplatzes mit einer räumlichen Fassung durch einen Neubau des Pfarrheimes und einer Bebauung der bisherigen Parkplatzfläche mit 9 Seniorenwohnungen vorgeschlagen. Das Pfarrheim steht an der Schnittstelle von Platz und Pfarrgarten, hier können etablierte Traditionen (Jugendarbeit im Freien) fortgeführt werden. Der Gemeindesaal ist ebenerdig mit dem Pfarrgarten verbunden. Gemeinsam mit dem bestehenden Hospiz wird deutlich erlebbar ein Ort kirchlichen Handelns in Porz-Urbach geschaffen.

Die neue Verbindung von Frankfurter Straße und dem Kirchvorplatz wird durch ein Absenken des Geländes auf einer Breite von ca. 15 Metern erreicht. Es entsteht ein selbstverständlicher, gut einsichtiger Raum, der nach Süden zur Nachbarbebauung durch eine intensive Bepflanzung des Grünstreifens begleitet und räumlich gefasst wird.

Hauptelement ist eine großzügige Treppenanlage. Eine möglichst direkte Verbindung führt zu den Kirchenportalen, jedoch wird durch ein „Verschleifen“ der Treppe mit der Rampe eine direkte Verbindung von jedem Punkt der Rampe auf den Kirchvorplatz geschaffen. Statt einer Barriere entsteht ein attraktiver Aufenthaltsraum: Die nach Süden gerichteten Stufen bieten informelle Sitzgelegenheiten, am Austritt der Treppe sind Bänke platziert, die von beiden Seiten genutzt werden können. Der Platz vor dem Südportal ist vergrößert, um für die zahlreichen Feierlichkeiten Raum zu bieten. Für den Fototermin ist die Freitreppe prädestiniert.

Die Aufenthaltsqualität im Bereich der nördlichen Treppe wird durch einen kleinen Platz am Fuß der Treppe für eine südorientierte Außengastronomie, sowie durch Gestaltung eines Aufenthaltsbereiches vor dem alten Pfarrhaus verbessert. Den Kirchvorplatz verbindet ein breiter Raum mit dem neuen Kirchplatz am Chor. Dieser bietet Raum für Prozessionen oder auch um den Weihnachtsmarkt bis zur Frankfurter Straße zu verlängern. Der neue Kirchplatz ist offenen für vielfältige Nutzungen.


Wettbewerb 2013, 2. Preis
Mit Böttger Architekten
Fläche: ca. 9.500 qm
Auftraggeber: Kirchengemeinde Christus König / Erzbischöfliches Generalvikariat Köln

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