Landmarke Duhamel
Das seit 250 Jahren im Saarland geförderte schwarze Gold diente im Wesentlichen der Energiegewinnung. Dies ist am Schacht Duhamel noch unmittelbar zu erfahren. Man blickt von der Halde auf das Kraftwerk Ensdorf, das Kohle aus dem Bergwerk Saar verbrennt.
Über die Art der Energieerzeugung schlagen wir die Brücke in die Zukunft. Unter dem Eindruck der knapp werdenden Ressourcen und des durch die Verbrennung fossiler Energieträger verursachten Klimawandels ist es notwendig, über erneuerbare Energiequellen nachzudenken. Eine zukunftsträchtige Möglichkeit stellt die Technologie des Aufwindkraftwerks dar, da diese gerade von deutschen Ingenieuren maßgeblich entwickelt worden ist. Auf Grund der schwarzen Berge der Halde und der entstehenden Thermik bei Sonneneinstrahlung bietet sich dies auf dem Haldenplateau besonders an. Der Turm einer solchen Anlage wird damit zum Wahrzeichen des Strukturwandels.
Die Sonne scheint durch das großes ein lichtdurchlässiges Dach (Kollektor) und heizt den Boden und die Luft darunter auf. Die warme Luft steigt nach oben und strömt unter dem Dach zu einem Kamin in der Mitte der Anlage. Es entsteht ein Aufwind, der mit Hilfe von Turbinen in elektrischen Strom umgewandelt wird.
Der Raum unter dem Dach macht die ablaufenden physikalischen Phänomene sinnlich erfahrbar: Während am Rand die Strömung noch kaum zu spüren ist, wird sie je weiter der Besucher sich dem Kamin nähert, deutlich stärker. Das Dach des Kollektors bietet Ausflüglern gleichzeitig Wetterschutz.
Das Plateau wird vereinheitlicht, von der Mitte verlaufen Wege zum Rand hin in Richtung wichtiger Ausblicke: Zum Kraftwerk Ensdorf, nach Saarlouis, zur Dillinger Hütte, zum Schaumberg oder zum Sender Europe 1 nach Frankreich. Der Belag ist eine helle wassergebundene Decke, die sich deutlich als Richtungsmarkierung vom dunklen Berg abhebt.
Aiolos wird als membranbespannte Stahlkonstruktion gebaut, kann dadurch vorgefertigt und schnell aufgebaut werden. Der Kamin hat Fernwirkung. Er entwickelt sich kreisrund und schlank aus dem ebenso kreisförmigen Dach des Kollektors. Die Ringe sind mit LEDs bestückt. Nachts leuchten diese in Abhängigkeit von der am Tag erzeugten Energie.
Wettbewerb
2011
Mit bk2a architektur, Schlaich Bergermann & Partner
Fläche: 10000 qm
Auftraggeber: RAG Aktiengesellschaft
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