Freiburg UniCarré, Anerkennung


Die bestehende Bebauung des UniCarrés ist eine zeittypische Blockrandstruktur mit einer zusätzlichen Hofbebauung. Erschlossen werden die Einheiten teils direkt vom öffentlichen Straßenraum, teils durch den Hof. Hierdurch und durch Öffnungen im Blockrand bzw. durch die Toreinfahrten entsteht ein unklares Verhältnis von öffentlich und privat. Durch die Neubebauung können nicht nur die Defizite in Wohnungsmix und in der Baukonstruktion behoben, sondern auch dieses Verhältnis neugeordnet und differenziert werden.

Der Vorschlag zur Neubebauung des UniCarrés sieht zwei ineinander verschränkte Blockrandbebauungen vor, welche den historischen Block in zwei überschaubare Einheiten gliedern, die von Hugstetter Straße zu Barbarastraße miteinander verbunden sind. Freiräumlich entstehen zwei Innenhöfe mit privaten und gemeinschaftlichen Grünflächen für die Bewohner und eine zentrale Gasse. Diese Hofgasse erschließt die beiden sozialen Nutzungen Kita und Seniorentreff und bildet einen halböffentlichen und gestalteten Raum, der ein zusätzliches Angebot für Anwohner und Nachbarschaft darstellt und einen räumlichen und identitätsstiftenden Mehrwert für das gesamte Quartier bildet.

Entlang der Robert-Koch-Straße und im östlichen Bereich der Hugstetterstraße schafft eine leicht angehobene Vorgartenzone einen Puffer zu den Wohnungen im Erdgeschoss. Im westlichen Teil der Hugstetterstraße ist vor den Gewerbeeinheiten der Gehweg bis zum Gebäude platzartig aufgeweitet und lädt zum Sitzen mit Blick auf das historische Portalgebäude der Universitätsklinik ein.

Im Erdgeschoss sind den Wohnungen Terrassen und private Gärten vorgelagert. Auch Kita und Seniorentreff verfügen über ihnen zugeordnete Freiflächen. Das Geländeniveau der Innenhöfe ist entsprechend der Abstufung von privater zu gemeinschaftlicher Nutzung terrassiert. Durch Hochbeete sind die öffentlich zugänglichen Bereiche und die Freiräumen der Kindertagesstätte sowie der Seniorenbetreuung getrennt. Diese können herkömmlich mit Stauden und Gräsern bepflanzt werden oder als „urbane Gärten“ für kleine Gemüsebeete dienen.

Das Zentrum der beiden Höfe bilden gemeinschaftliche Grünflächen, welche von den vorhandenen großen Ahorn- und Kastanienbäumen geprägt werden. Sie sind direkt von den Treppenhäusern aus erreichbar und mit der zentralen Hofgasse verbunden. Im Kastanienhof und im Ahornhof setzt sich der Pflasterbelag der Hofgasse barrierefrei in einer wassergebunden Decke fort. Dieser Belag eignet sich hervorragend für den Spielplatz und bietet zusätzlich die Möglichkeit, Boule und anderes hier zu spielen. Die unterschiedlichen Freiräume sind klar erkennbar zoniert und doch miteinander verbunden, sodass sich vielfältige, räumlich spannende Situationen und Blickbeziehungen ergeben.

Wettbewerb 2013, Anerkennung
Mit amann burdenski munkel
Fläche: ca. 10.500 qm
Auftraggeber: Bauverein Breisgau eG

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