Buddenturm Münster, 1. Preis
Für das älteste Gebäude der Stadt Münster, den denkmalgeschützten Buddenturm, soll ein Nutzungskonzept entwickelt werden. Die Gechichte des Turm ist abwechslungsreich: Pulvermagazin, Wasserturm, die längste Zeit jedoch Gefängnis. Aus dieser Periode stammen ebenfalls die Gefangen-Graffitis. Auch der Name des Bauwerks ist währenddessen entstanden; der Buddenmann ist ein Gespenst.
Die Wettbewerbsaufgabe zeigt deutlich die Widersprüchlichkeit und den Zielkonflikt bei der Nutzung eines Denkmals: Je intensiver die Bewirtschaftung, desto tiefer die Eingriffe. Die Arbeit beschäftigt sich mit diesem Dilemma. Der Turm soll aus seinem Dornröschenschlaf geholt werden, doch nur mit minimalen Veränderungen. Daher wird der kleinstmöglichen Eingriff mit dem größtmöglichem Einfluss: Licht.
Im Turm werden Strahler auf die schießscharten-ähnlichen Fenster gerichtet. Nach draußen dringt gleißend weißes Licht. Die Strahler ersetzen die jetzige unzureichende Beleuchtung und erhellen die Wände mit allen Spuren der Geschichte. Die Besucher des Turms vervollkommnen das Szenario. Die Schatten streifen über die Wände und verbinden sich mit deren vielfältiger Textur. Das Strahlen draußen wird durch die Vorgänge im Inneren immer wieder unterbrochen, gespenstisch flackert das Licht, es ist ein Buddenturm.
Wettbewerb 1. Preis
2003
BGF: 700 qm
Auftraggeber: MAIV
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